Charles Taylor > Bedeutung Liebesbeziehung
Bedeutung der Liebesbeziehung
„(...) die Beziehung [gilt] als der zentrale Ort der der Selbstentdeckung und Selbstbestätigung. Liebesbeziehungen sind (...) auch als Keimzelle der innerlich erzeugten Identität von hoher Bedeutung.“ (Taylor 2009, 23)
Taylor geht einerseits davon aus, dass tiefe persönliche Beziehungen, wie es die Liebesbeziehung ist, identitätsbildend sein können. Obschon sie zerbrechen kann, wird sie nicht als etwas Vorläufiges betrachten, von dem sich beide Parteien nur das heraussuchen, was der eigenen Wunscherfüllung dient, sondern versteht sich als sinnstiftend für die gesamte Zukunft über. Andernfalls diene sie lediglich des Genießen willens und nicht der Identitätsentwicklung (vgl. Taylor 1995, 63f). Alsbald es Dinge gibt, die nur mit dem Partner als wertvoll empfunden werden, so „wird diese Person zu einem inneren Bestandteil meiner Identität“ (ebd., 44).
Andererseits schreibt Taylor, dass wir Beziehungen um der Erfüllung wegen bedürfen und nicht zur Definition unseres Selbst. Dies begründet er mit dem Abhängigkeitsverhältnis, welches wir beispielsweise im Kindes- und Jugendalter zu den Eltern haben, und von dem wir uns freimachen sollten. So sehr es uns geformt hat, so müssen wir uns aus diesem Verhältnis befreien und so weit es geht selbstbestimmte Menschen werden (vgl. Taylor 2009, 20). Damit geht einher, dass „menschliche Beziehung der Selbstverwirklichung der Partner untergeordnet“ (Taylor 1995, 52) ist.
Beide Gedankenstränge Taylors können als konträr, aber auch ergänzend betrachtet werden. Einerseits ist die Liebesbeziehung sinnstiftend und von enormer Bedeutung für die Entwicklung eines Menschen und andererseits sollte sie nicht in das oben angesprochene Abhängigkeitsverhältnis münden, und den Menschen somit entmündigen. Es kann vermutet werden, dass innerhalb einer Beziehung beide Seiten anzutreffen und miteinander auszuhandeln sind. Nicht umsonst schreibt Taylor, dass Liebesbeziehungen wichtig seien, weil „die innerlich erzeugte Identität an ihnen ihre Feuerprobe bestehen muß“ (ebd., 60).
Andererseits schreibt Taylor, dass wir Beziehungen um der Erfüllung wegen bedürfen und nicht zur Definition unseres Selbst. Dies begründet er mit dem Abhängigkeitsverhältnis, welches wir beispielsweise im Kindes- und Jugendalter zu den Eltern haben, und von dem wir uns freimachen sollten. So sehr es uns geformt hat, so müssen wir uns aus diesem Verhältnis befreien und so weit es geht selbstbestimmte Menschen werden (vgl. Taylor 2009, 20). Damit geht einher, dass „menschliche Beziehung der Selbstverwirklichung der Partner untergeordnet“ (Taylor 1995, 52) ist.
Beide Gedankenstränge Taylors können als konträr, aber auch ergänzend betrachtet werden. Einerseits ist die Liebesbeziehung sinnstiftend und von enormer Bedeutung für die Entwicklung eines Menschen und andererseits sollte sie nicht in das oben angesprochene Abhängigkeitsverhältnis münden, und den Menschen somit entmündigen. Es kann vermutet werden, dass innerhalb einer Beziehung beide Seiten anzutreffen und miteinander auszuhandeln sind. Nicht umsonst schreibt Taylor, dass Liebesbeziehungen wichtig seien, weil „die innerlich erzeugte Identität an ihnen ihre Feuerprobe bestehen muß“ (ebd., 60).