Anerkennung nach Charles Taylor
Charles Taylor
Charles Taylor beschäftigt sich vor einem philosophischen Hintergund mit dem Kommunitarismus. Dieser, anders als der Liberalismus, geht davon aus, dass eine Gesellschaft den Menschen, die in ihr leben, genügend Orientierung bieten sollte, um soziale und personale Identitäten hervorbringen zu können. Allein die Garantie auf Grundrechte ist dafür nicht ausreichend, sodass verbindliche Werte und Verständnishorizonte gegeben sein sollten. Der Staat ist somit nicht neutral, sondern bietet vielmehr ein Spektrum an Ausdrucksmöglichkeiten, welche mit anderen Gesellschaften unvereinbar wären (Marotzki 1995, 98). Bestimmte Normen sollten definiert werden, um vernunftgerechtes Handeln innerhalb eines Kulturkreises zu ermöglichen. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich Taylor mit der Entwicklung demokratischer Gesellschaften westlicher Prägung, wobei folgend lediglich seine Gedanken zur Anerkennung thematisiert werden sollen. Anerkennung drückt sich in zwei Formen aus. Erstens liegt dem Menschen ein achtungsgebietendes Potenzial zugrunde, welches eine eigene und kulturelle Identität hervorbringen kann, sodass auch jenen Menschen Anerkennung zuteil wird, die ihr Potenzial nicht ausschöpfen können, aus welchen Gründen auch immer (ebd., 101). Zweitens können inhaltlich-kulturelle Ausprägungen a priori anerkannt werden (Gutmann, zit. nach Habermas 2009, S. 125). Letzteres fordert eine grundlegende Anerkennung einer Kultur und ihrer kulturellen Identitäten und ist losgelöst vom achtungsgebietenden Potenzial (Marotzki 1995, 102).
Worum es im Folgenden gehen soll, ist ein Abriss der Anerkennungstheorie Taylors aus seinen Werken „Multikulturalismus und die Politik der Anerkennung“ und „Das Unbehagen an der Moderne“ mit dreierlei Schwerpunkten: Anerkennung von Gruppen, Identität und Gemeinschaft sowie die Bedeutung der Liebesbeziehung.
Worum es im Folgenden gehen soll, ist ein Abriss der Anerkennungstheorie Taylors aus seinen Werken „Multikulturalismus und die Politik der Anerkennung“ und „Das Unbehagen an der Moderne“ mit dreierlei Schwerpunkten: Anerkennung von Gruppen, Identität und Gemeinschaft sowie die Bedeutung der Liebesbeziehung.