Filmanalyse "Lemon Tree" > Nahost-Konflikt
Der Nahost-Konflikt: Geschichtliche Einordnung
Landkarte Israel
Die Geschichte von Salma und ihrem Zitronenhain spielt in einer kriegsgeplagten Region, welche zwei Nationen als ihr Staatsgebiet ansehen. Seit dem Zweiten Weltkrieg siedelten europäische Juden vermehrt nach Palästina, um ein neues Leben aufzubauen und einen eigenen Judenstaat zu errichten. Im Laufe des Siedlungsprozesses mussten viele Palästinenser in die West-Bank oder den Gaza-Streifen fliehen ohne dafür von israelischer Seite entschädigt worden zu sein (vgl. Johannsen 2011, 24). Das Land Israel wurde 1948 schließlich international anerkannt, jedoch nicht von der arabischen Welt (vgl. ebd., 11). Bis 2008, zum Dreh des Films, gab es etliche Nahostkriege zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn. Israel gewann alle und erweiterte sein Staatsgebiet (vgl. ebd., 22ff). Seither kämpft die palästinensische Führung um internationale Anerkennung Palästinas, jedoch bis zum jetzigen Zeitpunkt vergeblich. Die Hoffnung, dass Araber und Juden Seite an Seite auf einem Staatsgebiet leben und einen bi-nationalen Staat errichten oder beide Staaten nebeneinander in Frieden existieren, ist durch die vielen Kriege geschwunden (vgl. ebd., 20). Erschwerend kommt hinzu, dass sich palästinensische Untergrundbewegungen, wie die Hamas, bildeten und einen gewaltsamen Wiederstand aufbauten (vgl. ebd., 49). Seither kommt es immer wieder zu Anschlägen und Selbstmordattentaten auf israelischem Gebiet. Die Verhandlungspartner kamen zwar immer wieder zusammen an einen Tisch, jedoch sind die Interessen beider Parteien grundverschieden, sodass die Gespräche zum Scheitern verurteilt waren. Die palästinensische Führung möchte die Anerkennung des eigenen Staates, Verwaltungsbefugnisse und eine Entschädigung für die Flüchtlinge. Israel möchte Sicherheit im eigenen Land und einen erfolgreichen Judenstaat, allerdings zweifeln sie daran, dass die Palästinenser mit der Gewalt aufhören würden. So verhärteten sich die Fronten und es herrscht ein tiefes Misstrauen (vgl. ebd., 57f).
Der Krieg forderte bis Ende 2008 6034 Tote, vons denen circa 81% arabischer Herkunft waren (vgl. ebd., 56). Dies spiegelt das ungleiche Machtverhältnis der Verhandlungspartner wieder, sodass die Palästinenser vom Wohlwollen des stärkeren Gegenspielers abhängig sind (vgl. ebd., 47). Die israelische Politik, insbesondere die Kriegs- und Siedlungspolitik, spaltet die Gemüter der Israelis und wird zudem vom Ausland kritisch betrachtet. Vor allem der Mauerbau in und um Jerusalem ist bezeichnend für die Abspaltung des jüdischen Staates und ein Symbol für das Scheitern des Friedens.
Der Krieg forderte bis Ende 2008 6034 Tote, vons denen circa 81% arabischer Herkunft waren (vgl. ebd., 56). Dies spiegelt das ungleiche Machtverhältnis der Verhandlungspartner wieder, sodass die Palästinenser vom Wohlwollen des stärkeren Gegenspielers abhängig sind (vgl. ebd., 47). Die israelische Politik, insbesondere die Kriegs- und Siedlungspolitik, spaltet die Gemüter der Israelis und wird zudem vom Ausland kritisch betrachtet. Vor allem der Mauerbau in und um Jerusalem ist bezeichnend für die Abspaltung des jüdischen Staates und ein Symbol für das Scheitern des Friedens.